Beispiele und Erfahrungsbericht

In unserem Snoezelenraum in Mainz an der Goetheschule haben bereits gute Ergebnisse erzielen können.

Ein kleines Zelt in unserem Snoezelenraum bietet eine Rückzugsmöglichkeit für die Kinder und Jugendlichen, auch ohne Einblicknahme der Betreuerin. Das schafft Vertrauen.

Die Kinder dürfen für die jeweilige Einheit ihr individuelles Objekt frei auswählen und lernen dabei eine persönliche Entscheidung zu treffen: Nämlich zu wissen, was ihnen gut tut, was ihnen wichtig ist und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

 

Die gewählten Objekte tragen dazu bei, die einzelnen Sinne gezielt anzusprechen und zu aktivieren. Das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein werden gestärkt durch eine ganzheitliche Wahrnehmung des eigenen Körpers. Ein Beispiel: Ein sehr kräftiges Kind breitet sich besonders gerne ohne Scheu und Hemmungen auf der Matratzenlandschaft aus, nimmt den eigenen Körper positiv wahr und wiederholt immer wieder: "So groß bin ich!"

In der reizarmen Umgebung ist es ebenfalls gut möglich, den Kindern Wissen zu vermitteln und ihre Ausdrucksfähigkeit zu fördern. Sie werden also nicht nur emotional, sondern auch kognitiv sensibilisiert. Sie lernen, sich besser zu konzentrieren und sich über einen längeren Zeitraum mit einer bestimmten Thematik auseinanderzusetzen. Ein Beispiel: Eine Betreuerin brachte Utensilien wie Muscheln, Seesterne und Sand und eine meerblaue Decke sowie ein Kinderlexikon zum Thema Strand und Meer mit, um den Kindern eine Erlebniswelt zu eröffnen, die sie in ihrem Lebensumfeld nicht kannten. Dies half der sozialen Kompetenz: die Kinder und Jugendlichen konnten in Kita, Schule und im Freundeskreis besser mitreden.

Im Snoezelenraum konnte außerdem der Wortschatz sozial benachteiligter Kinder verbessert werden. Von den unterschiedlichen Objekten wurden die Kinder und Jugendliche so angesprochen, dass sie eine für sie eigene Kreativität und Fantasie entwickelten. Daraus entstanden zum Beispiel Rollenspiele, kleine Malkunstwerke, aber auch die Offenheit, etwas über sich selbst und seine Umgebung mitzuteilen (von Problemen mit Schule und Elternhaus, bis hin zu freudigen Ereignisse).

Gestärkt wurde das Selbstbewusstsein auch dahingehend, dass die Kinder „nein sagen" lernten, wenn ihnen etwas nicht gut tat oder sie es einfach nicht wollten. Ein Beispiel: Das Angebot am Schluss einer Einheit, mit dem Igelball abgerollt zu werden, war für die einen ein Genuss, andere lehnten es sehr bestimmt ab. Der Entspannungsraum half den Kindern so auch Ängste zu überwinden, Mut zu entwickeln, sich immer mehr zuzutrauen: zum Beispiel sich mit geschlossenen Augen rückwärts vom Podest fallen zu lassen, in einen abgedunkelten Raum zu gehen etc.

Durch die Erfahrungen mit den Kindern und auch durch die Gespräche mit der Kita und den Eltern sind wir überzeugt, dass unsere Arbeit im Snoezelenraum die Gesundheitskompetenz und die Selbstkompetenzen der Kinder in hohem Maße gefördert hat.

 

Jetzt spenden!

Spendenkonto: Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.
Mainzer Volksbank | Konto-Nummer: 191 90 18
BLZ: 551 900 00 | IBAN: DE24 5519 0000 0001 9190 18 | BIC: MVBMDE55