Dies könnte in etwa zum Fazit des Festtages für unseren Verein und, wie wir hoffen, auch für Deutschland und ganz Europa werden.
Beim ökumenischen Festgottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit im Mainzer Dom hatte unser Vorsitzender, Prof. Dr. Gerhard Trabert, die Gelegenheit, zu seiner Arbeit Stellung zu beziehen. Seine kurze Rede, gehalten vor den Spitzenpolitikern der Bundesrepublik, mag gegenüber den im Dom Anwesenden wie eine Mahnung gewirkt haben. Doch die Aussage richtet sich an alle Bürger*innen und ist als Aufruf zu sehen, gemeinsam für Humanität im Umgang miteinander und mit anderen einzutreten.
Auch in der Presse wurde die Rede vielfach aufgenommen.
So wurde – unter anderem – in der ARD, im SWR und den lokalen Zeitungen berichtet.
In der ARD-Mediathek ist der gesamte Festgottesdienst zu finden:
Eine Auswahl weiterer Artikel und Tweets zum Thema:
https://www.swr.de/swraktuell/rp
http://www.allgemeine-zeitung.de
Klare Worte zum #TagderdeutschenEinheit von Gerhard Trabert, Vorsitzender des Vereins Armut und Gesundheit in Deutschland #Obergrenze #tde17 pic.twitter.com/Zyci1r0QjO
— SWR Aktuell RP (@SWRAktuellRP) October 3, 2017
Ansprache von Gerhard Trabert zum Festgottesdienst am Tag der Deutschen Einheit, 03.10.2017:
In diesem Jahr war ich als Arzt in Syrien und dem Irak, in Kobane und Mossul, Orte des Widerstandes gegen Terrorismus und Willkür. Gemeinsam mit einem engagierten Team war ich zudem mit einem fahrbaren medizinischen Sprechzimmer, einem Arztmobil in Mainz und in Bozen, in Südtirol unterwegs, um ausgegrenzte, von Armut betroffene Menschen, zu behandeln. Ich habe das Leid, die Hoffnungslosigkeit und das stille Sterben vieler Menschen, insbesondere im Mittelmeer, erfahren müssen. Eine Not, ein Tod der immer stärker aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt wird. Armut darf nicht gegen Armut ausgespielt werden und Rassismus darf nie mehr toleriert werden. Humanität kennt keine Grenzen, auch keine Obergrenzen. Die Bewährungsprobe von Freiheit ist soziale Gerechtigkeit. Jeder Mensch hat das Recht auf ein würdevolles Leben. Dies bedeutet soziale Verantwortung zu übernehmen, Armut wahrhaftig zu bekämpfen, und Gewalt, eben auch strukturelle Gewalt, Gewalt von staatlichen Organen, zu benennen, juristisch zu verfolgen und abzustellen. Zivile Hilfsorganisationen und Menschen, die friedlich demonstrieren, dürfen nicht kriminalisiert oder sanktioniert werden. Und wir brauchen ein gerechtes Steuersystem, das eben nicht Reichtum fördert und Armut manifestiert. Wir können, nein wir müssen diese Solidarität, diese soziale Gerechtigkeit leben. Nur wenn dies unsere Gegenwart und Zukunft bestimmt, bewahren wir die Basis eines humanen Miteinanders.