Der Verein Armut und Gesundheit in Deutschland zeigt sich erschüttert über das Anhalten des Krieges in der Ukraine und verurteilt diesen aufs Schärfste. Der Angriff der russischen Armee auf die ukrainische Bevölkerung ist durch nichts zu rechtfertigen und hat bereits jetzt unzählige unschuldige Opfer gefordert. Die, die können, fliehen aktuell zu Tausenden vor Bombardierung, Zerstörung und Gewalt in der Ukraine.
So schrecklich dieser Zustand ist, so erfreulich ist die gleichzeitig auftretende Solidarität und Hilfsbereitschaft, auch hier vor Ort in Mainz.
Nachdem sich unser Team bei seinem Hilfseinsatz ein Bild der Lage an der polnisch-ukrainischen Grenze machen konnte, wollen wir hier nun einige Unterstützungsmöglichkeiten empfehlen:
- Die Versorgung der Flüchtenden vor Ort ist gut; Kleiderspenden und Hygieneartikel werden zwar benötigt, unser Team berichtet aber, dass diese Dinge bereits im Übermaß vorhanden sind. Auch die Ausstattung mit Medikamenten ist ausreichend. Die Menschen halten sich nur kurz an der Grenze auf; die Weiterreise mit Bussen und Bahnen funktioniert soweit gut. Deshalb sammeln bzw. transportieren wir aktuell keine Sachspenden an die Grenze.
- Wir erachten es als sinnvoller, an der Grenze tätige Organisationen finanziell zu unterstützen. Dadurch können die Aktiven vor Ort kurzfristig benötigte Dinge und Lebensmittel kaufen, sowie auch Mieten, Gas, Wasser, Strom, Treibstoff und ähnliches bezahlen.
Unser Verein unterstützt so seit vielen Jahren eine Suppenküche in Lwiw/Lemberg, sowie ein ukrainisches Kloster an der polnischen und eines an der rumänischen Grenze zur Ukraine, wo aktuell auch Flüchtende auf ihrer Durchreise versorgt werden.
Außerdem kooperieren wir mit InterSOS, einer italienischen NGO, die zusammen mit dem polnischen Rettungsdienst die Sanitätsstation im Auffanglager Korczowa betreibt, in dem auch unser Einsatzteam tätig war.
In Mainz:
- Es sind bereits über 15.000 aus der Ukraine geflüchtete Menschen in Rheinland-Pfalz angekommen. Wichtig ist es, vor allen denen, die hier keine familiäre Anbindung haben, zur Seite zu stehen.
Wenn Sie Wohnraum anbieten können, können Sie diesen bei Ihrer Kommunalverwaltung anmelden (in Mainz ist dies unter fluechtlingskoordination@stadt.mainz.de möglich) oder auch auf der Plattform www.unterkunft-ukraine.de/. - Möbel und Sachspenden sollten nur nach Bedarf und Absprache abgegeben werden.
Dieser kann ebenfalls bei der Kommunalverwaltung angefragt werden.
(In Mainz: 06131-12 3179) - Ehrenamtliche Hilfe wie Deutschkurse, Hausaufgabenhilfe oder Freizeitangebote sind ein unverzichtbarer Baustein beim Ankommen in einer neuen Umgebung.
Hier gibt es meist verschiedene Vereine und Initiativen, die bereits vernetzt sind. In Mainz sind die meisten in dieser Broschüre zum Herunterladen gesammelt. Außerdem kann die Mainzer Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte hier vermitteln: Sie ist zu erreichen unter 06131-12 2999 oder carina.beck@stadt.mainz.de
Unser Verein Armut und Gesundheit in Deutschland e. V. ist außerdem dabei, weitere Hilfsmöglichkeiten für Geflüchtete aus der Ukraine aufzubauen.
Wer sich finanziell an der Hilfe für die Menschen in oder aus der Ukraine beteiligen möchte, kann gerne an unser Vereinskonto unter dem Stichwort „Ukraine“ spenden.
Es ist uns ein Anliegen, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass es keine Geflüchteten „erster und zweiter Klasse“ geben darf.
Die beeindruckende Solidarität und Hilfe für die Menschen in der Ukraine und diejenigen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, sind wundervolle Zeichen der deutschen und europäischen Bevölkerung.
Gerade jetzt aber dürfen die Menschen nicht vergessen werden, die aus anderen Kriegsregionen fliehen oder geflohen sind. Die, die aus Syrien, Irak, Somalia oder Afghanistan geflohen sind. Die, die an der belarussisch-polnischen Grenze unter katastrophalen Bedingungen ausharren müssen und nicht in die EU dürfen. Die, die in den furchtbaren europäischen Flüchtlingslagern auf Lesbos und anderswo warten. Die, die durch menschenrechtswidrige Push-back Aktionen zurückgedrängt werden. Hier versagt Europa!