Mit dem Street Jumper – einem Wohnmobil, das Freizeitangebote für sozialbenachteiligte Kinder bietet – durfte ich am Montag mit nach Mainz-Lerchenberg fahren. Ich war erstaunt, dass plötzlich so viele Kinder da waren und ich finde es faszinierend, mit wie wenig Mitteln man den Kindern eine Freude machen kann. Es freut mich zudem, dass das Angebot so erfolgreich angenommen wird. Die Arbeitsbereiche des Vereins gehen eben über ärztliche Behandlungen hinaus. Der Street Jumper verfolgt einen gesundheitsfördernden und gewaltpräventiven Ansatz.
Die Arztmobil-Tour am Donnerstag führte uns auch nach Mainz-Bretzenheim (einen Stadtteil voller enger Einbahnstraßen) zu einem Hausbesuch. Wir waren gebeten worden, nach einem Mann zu schauen, der keinen Hausarzt hat, welcher den Mann besuchen könnte. Seine Mutter führte uns ins Dachgeschoss des Hauses, wo sich der erschreckende Anblick eines auf einem Bett liegenden abgemagerten Mannes bot. Es war offensichtlich, dass er aus verschiedenen gesundheitlichen Gründen schnellstmöglich in ein Krankenhaus muss, allerdings weigerte er sich und sagte, dass er nicht in ein Krankenhaus wolle.
Dies ist eine weitere Lehre aus meinem Praktikum bei a+G: Die Patient*innen müssen mit einer Behandlung einverstanden sein und sich darauf einlassen – ansonsten kann auch a+G nichts machen. Ich hoffe nun, dass der Mann einsieht, dass er in ein Krankenhaus muss.
Ansonsten habe ich diese Woche auch wieder in der Ambulanz ausgeholfen. Dort habe ich auch gelernt, wie man nur mit Stethoskop und Manschette den Blutdruck eines Patienten misst. Das ist nicht schwer, aber ich war begeistert, dass ich es lernen durfte.
Des Weiteren hätte ich gerne Karl wieder im Krankenhaus besucht, das war aber leider nicht mehr möglich.