Pressespiegel September 2022

Allgemeine Pressemeldungen

Krise und Armut

(3sat Kulturzeit, 08.09.2022)

Der Sozialmediziner Gerhard Trabert bekommt es unmittelbar mit, wenn Preissteigerungen und Inflation den Menschen in Deutschland zusetzen. Er ist seit 25 Jahren mit seinem Arztmobil unterwegs, um Obdachlose zu versorgen. Wovon leben, wenn alles teurer wird? „Kulturzeit“ spricht mit Gerhard Trabert über die Belastungsprobe für die Demokratie.

https://programm.ard.de/TV/Themenschwerpunkte/Musik-und-Kultur/Alle-Kultursendungen/Startseite/?sendung=280074000761036

Arm – und raus bist du

(ARD Planet Wissen, 09.09.2022)

Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland wächst. Das Elend auch. Ehrenamtliche unterstützen die, die sich den Einkauf im Supermarkt nicht leisten können. Darunter immer mehr Rentner. Auch Kinderarmut liegt seit Jahren auf konstant hohem Niveau. Jedes fünfte Kind wächst arm auf. Armut grenzt aus und macht krank. Ohne den Einsatz des Arztes Prof. Dr. Gerhard Trabert wären viele verloren. Seit über 25 Jahren geht er zu den Ärmsten in seiner Heimatstadt Mainz und zu den Krisenherden der Welt.

Zu Gast im Studio ist Prof. Dr. Gerhard Trabert, Arzt, Sozialmediziner, Vorsitzender des Vereins Armut und Gesundheit e. V.

https://programm.ard.de/TV/Programm/Sender/?sendung=2811110853436170813

„Großer Unmut“: Demo gegen Preissteigerungen in Mainz

(Allgemeine Zeitung Mainz, 12.09.2022)

Das linke Bündnis „Genug ist genug Mainz“ ruft am Mittwoch zu einer Kundgebung gegen Preissteigerungen und Energiekrise auf und formuliert dafür zehn Kernforderungen. …

… Sie reichen von einem Preisdeckel für Lebensmittel, Mieten und Energie über einen Stopp der Gasumlage und die Verhinderung von Zwangsräumungen und Strom- oder Gassperren bis zu höheren Steuern auf Gewinne und Vermögen sowie einem „kostenlosen und gut ausgebauten ÖPNV“. Grundsätzlich bedürfe es „einer Umverteilung – diesmal von oben nach unten“, erklärt das Bündnis. …

https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/stadt-mainz/grosser-unmut-demo-gegen-preissteigerungen-in-mainz-2020281

Das Bürgergeld ist Augenwischerei – Gerhard Trabert spricht über die prekäre Lage der Geringverdiener

(Südwest Presse, 19.09.2022)

Im Entlastungspaket Nummer drei sieht die Bundesregierung unter anderem Modelle wie das Bürgergeld vor, um Geringverdiener und wohnungslose Menschen zu unterstützen. Große Veränderungen versprechen sich Experten wie Gerhard Trabert davon allerdings nicht.

„Ich finde, es ist Augenwischerei. Es ist gut, dass man weniger Sanktionen und mehr den Aspekt der Wertschätzung, der Unterstützung und der Hilfe in den Fokus stellt. Aber der Betrag selbst ist viel zu gering. Alle Expert*innen sagen, es müssen mindestens 200 Euro mehr sein. Da wären wir bei ungefähr bei 660 Euro.“ …

https://www.swp.de/politik/kritik-an-entlastungspaket-das-buergergeld-ist-augenwischerei-_-gerhard-trabert-spricht-ueber-die-prekaere-lage-der-geringverdiener-66565703.html

Weltkindertag: Wenn nichts mehr sicher ist

(tagesschau, 20.09.2022)

Der dritte Pandemie-Herbst, Krieg in Europa und die Klimakrise: Für Kinder und Jugendliche ist vieles nicht mehr so, wie es mal war. Besonders hart trifft es Kinder aus ärmeren Familien. …

Angebote für offene Jugendarbeit boomen: Karl-Steffen Winkler ist „Street Jumper“. Mit einem bunten Wohnmobil besucht er seit vielen Jahren regelmäßig Kinder in benachteiligten Wohngebieten in Mainz. Die Nachfrage nach der offenen Kinder- und Jugendarbeit sei nach der Corona-Pause so hoch wie noch nie. „Das liegt sicher auch daran, dass wir eine Art Ausgleich für den Alltag sind.“ Hinter den „Street Jumpern“ steht der Verein „Armut und Gesundheit“. Rund um das Wohnmobil gibt es einen gesunden Imbiss, Getränke und Sport- und Spielmöglichkeiten – für Kinder als auch Eltern. „Für die Kinder geht es ums Spielen; in den Gesprächen mit den Eltern um weniger Geld im Portemonnaie“, berichtet Winkler.

https://www.tagesschau.de/inland/weltkindertag-krisen-101.html

Betteln, Saufen, Sterben: Sigis Freunde nehmen Abschied

(mdr exakt, 21.09.2022)

Obdachlos, viel Alkohol, wenig Geld: Das Leben auf der Straße in Leipzig ist hart. Einer der dort gekämpft und geholfen hat, war Sigi. Er rutschte bereits in seiner Jugend in die Sucht und fand bis zum Schluss nicht wieder heraus. Doch er hat bei vielen Menschen einen bleibenden, positiven Eindruck hinterlassen – und diese Menschen haben nun Abschied von ihm genommen.

… Über drei Jahrzehnte später wurde Sigi mitten im Winter aus der Wohnung auf die Straße gesetzt. Doch wie kann das sein? „Also da wird nicht reflektiert, wenn ich in dieser Jahreszeit jemanden auf die Straße setze“, kommentierte der berühmte Obdachlosen-Arzt Dr. Gerhard Trabert damals. Es werde nicht reflektiert, dass so eine Zwangsräumung existenziell sei und Sigis Leben gefährde. „Ja, es ist eine Form von fahrlässiger Körperverletzung, das nimmt man in Kauf und das verstehe ich nicht, wirklich.“

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/leben-strasse-leipzig-sucht-alkohol-tod-beerdigung-100.html

„Soziale Gerechtigkeit ist die Bewährungsprobe jeder Demokratie“

(Neue Arbeit, 23.09.2022)

… „Obdachlose haben keine Lobby“, betonte Trabert. Ein Grund: „Immer mehr Parlamentarier kommen aus der Oberschicht.“ Er forderte deshalb ein Pflichtpraktikum für jeden Parlamentarier in einer Einrichtung der sozialen Arbeit, „damit sie sehen, wie sich ihre Entscheidungen auswirken.“ Wichtig sei eine Begegnung auf Augenhöhe. Das beginne bei der Sprache. Man solle etwa nicht von „sozial Schwachen“ reden. Menschen, die schwierige Lebenssituation bewältigen, seien nicht sozial schwach. „Sozial schwach ist der Unternehmer, der seine Schuhe in Bangladesch produzieren lässt.“ Mit Begriffen wie „sozial schwach“ oder „bildungsfern“ werde die Schuld individualisiert und den Betroffenen zugeschoben. Trabert erinnerte daran, dass jeden Schicksalsschläge treffen können, die Menschen aus dem normalen bürgerlichen Leben werfen. Wichtig sei „Gleichwürdigkeit“ und „Gleichwertigkeit“. „Wir müssen allen Formen von Rassismus, Sozialrassismus und Klassismus entgegentreten.“ …

https://strassenuniversitaet.neuearbeit.de/index.php/aktuelles/30-soziale-gerechtigkeit-ist-die-bewaehrungsprobe-jeder-demokratie


Veranstaltungshinweise für den Oktober

Ingelheimer Polderlauf

Laufen und Gutes tun – Diesjähriger Erlös für die Ukraine-Hilfe von Armut und Gesundheit

Das Orga-Team Polderlauf lädt auch in diesem Jahr wieder am 3. Oktober 2022 zum 10. Ingelheimer Polderlauf ein. Start und Ziel ist das Stadion Im Blumengarten in Ingelheim am Rhein.

Angeboten werden um 11.00 Uhr Strecken über 5 und 10 km, 5 km-Walking, ein Bambinilauf über 400 m (Start 10.30 h) und ein Kinderlauf über 800 m (Start 10.40 h). Der komplette Erlös geht in diesem Jahr zugunsten der Ukraine-Hilfe von Armut und Gesundheit e. V.

Bei dem diesjährigen Laufevent wird auch wieder ganz auf Nachhaltigkeit gesetzt. Neben kompostierbaren Bechern, Besteck und Papiertaschen soll Plastikmüll komplett vermieden werden. Das Orga-Team freut sich auch über helfende Hände und Kuchenspenden. Lauft mit – just run, have fun – und tut dabei etwas Gutes.

Wir freuen uns. Nähere Infos und Anmeldungen unter https://www.polderlauf.de .

Vor dem Tod sind alle gleich? Vortrag, Diskussion und Markt der Möglichkeiten

Vor dem Tod sind alle gleich – oder etwa nicht? Dieser und vielen weiteren Fragen rund um die Themen Armut, Sterben und Trauer geht Prof. Dr. Gerhard Trabert im Rahmen eines Vortrags mit anschließender Podiumsdiskussion am Donnerstag, 20. Oktober, in der Bismarckhalle in Siegen-Weidenau, Bismarckstraße 47, auf den Grund. Der als „Straßen-Doc“ bekannte Allgemein- und Notfallmediziner sowie Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie wird auf eine ganze Reihe von Menschen treffen, die sich in Siegen mit der Thematik befassen – darunter auch die Gemeindereferentin und Trauerbegleiterin Irmtrud von Plettenberg. Die Veranstaltung findet auf Einladung der Fachkonferenz Caritas im Dekanat Siegen  im Rahmen der diesjährigen „Wochen der Armut“ statt.

https://www.erzbistum-paderborn.de/news/vor-dem-tod-sind-alle-gleich/