Pressespiegel Mai 2024

Was Menschen ohne Krankenversicherung tun können

(Allgemeine Zeitung, 10.05.2024)

Der Schauspieler Heinz Hoenig hat keine Krankenversicherung und braucht teure medizinische Versorgung. Damit ist er nicht allein. Laut Schätzungen sind Hunderttausende betroffen. […]

Für Menschen ohne Krankenversicherung kommen nur wenige Stellen für einen Arztbesuch infrage. Vor allem ehrenamtlich organisierte Praxen, wie die medizinische Ambulanz des Vereins Armut und Gesundheit (a+G) in Mainz, oder bundesweit die Malteser Medizin bieten Versorgungsmöglichkeiten für Menschen ohne Krankenversicherung an. In Rheinland-Pfalz und Hessen helfen die von den Ländern geförderten Clearingstellen Betroffenen beim Weg zurück in die Krankenversicherung. Auch die sogenannten Medinetze, die sich für die medizinische Versorgung von Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus einsetzen, fungieren als Anlaufstelle für die Vermittlung ärztlicher Versorgung. Die Hilfe ist allerdings vom ehrenamtlichen Engagement und von Spenden abhängig.

Trotz jahrelanger Bemühungen bleibe die medizinische Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherung ein vernachlässigtes Thema, kritisieren die Medinetze und Clearingstellen. Selbst für besonders verletzliche Personengruppen, wie Schwangere, existiere bisher keine angemessene Lösung. Insgesamt seien die Folgen der Unterversorgung verheerend für die Betroffenen. „Sie werden oft zu spät oder gar nicht behandelt. Die Krankheitsbilder verschlechtern sich und es entstehen hohe Folgekosten, auf denen Leistungserbringer wie Kliniken dann sitzen bleiben“, sagt Johannes Lauxen von der Clearingstelle Krankenversicherung Mainz.

Deshalb fordern Clearingstellen und Medinetze die Einrichtung eines Behandlungsfonds zur Finanzierung von medizinischen Behandlungen für nicht krankenversicherte Menschen. Mit der Unterzeichnung des UN-Sozialpakts habe sich Deutschland verbindlich verpflichtet, einen diskriminierungsfreien Zugang zu Gesundheitsversorgung für alle sicherzustellen, werde dieser Pflicht aber derzeit nicht ausreichend gerecht.

Artikel:
https://www.allgemeine-zeitung.de/ratgeber/gesundheit/was-menschen-ohne-krankenversicherung-tun-koennen-3548200

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Mediziner Trabert engagiert sich für Kinder aus Gazastreifen

(Frankfurter Allgemeine, 19.05.2024)

[…] Gerhard Trabert, engagiert sich auch für chronisch kranke Kinder aus dem Gazastreifen. Mit seinem Verein Armut und Gesundheit habe er erneut die israelische Hilfsorganisation «The Road to Recovery» unterstützt, diesmal mit einer Soforthilfe von 5000 Euro, damit drei chronisch nierenkranke palästinensische Kinder aus dem Gazastreifen eine Therapie bekommen könnten, berichtete Trabert in Mainz. […]

Mit dem Gedenken an die Menschen, die aus Notlagen fliehen mussten, wolle a+G ganz bewusst auch ein Zeichen gegen „diese unmenschliche Asylpolitik in Europa“ setzen. Es sei „unsere Pflicht, unsere soziale Verantwortung, für Geflüchtete, für Menschen auf ihrer Flucht vor Krieg, Umweltkatastrophen und existentiell bedrohlicher Armut da zu sein und sie zu schützen“. Außerdem stehe man in der sozialen Verantwortung, verstorbenen Geflüchteten eine respektvolle und würdevolle Bestattung zu ermöglichen.

Ganzer Artikel:

https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/mediziner-trabert-engagiert-sich-fuer-kinder-aus-gazastreifen-19729754.html

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Dr. Rahim Schmidt über die interkulturelle Arzt-Patienten-Kommunikation

(Let’s talk about cancer Podcast, 23.05.2024)

Dr. agr. Dr. med. Rahim Schmidt klärt uns darüber auf, was es bedeutet, mit ausländischen Bürgern als Arzt zu kommunizieren. Er hat ein Buch dazu geschrieben und ist für dieses Thema bundesweit als Experte tätig. Er verließ in den 1970er-Jahren den Iran, um in Deutschland erst Agrarwissenschaft und anschließend Medizin zu studieren.

Rahim Schmidt ist ein sehr vielfältig engagierter Mensch:
Er lehrt als Dozent an der Universitätsklinik Mainz. Neben seiner jahrelangen Unterstützung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IFGM) war er zwischen 2011 und 2016 Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags und damit der erste deutsche Landtagsabgeordnete mit Migrationshintergrund. Er ist Initiator der Gründung einer Pflegekammer in Rheinland-Pfalz und zweiter Vorsitzender für den „Verein Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.“ […]

Zum Podcast:

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Wie Israelis Palästinensern helfen – trotz Krieg

(Allgemeine Zeitung, 23.05.2024)

Israelische Organisationen, die Palästinensern helfen, haben es im Nahost-Konflikt momentan noch schwerer als sonst. Die Israelin Yael Noy jedoch gibt nicht auf.

Tel Aviv/Mainz. Im Nahen Osten leben Israelis und Palästinenser nah beieinander. Doch sie kennen sich nicht, sagt die Israelin Yael Noy. Die 53-Jährige leitet die Hilfsorganisation „The Road to Recovery“, die mit finanzieller Unterstützung aus Mainz kürzlich drei schwer erkrankte Kinder aus dem Westjordanland zur Behandlung nach Ägypten bringen konnte. Durch ihre Arbeit kennt Noy Palästinenser – und sagt: „Wir leben nah beieinander, aber wir treffen uns nie.“ Die Hilfsorganisation unterstützt nicht nur palästinensische Patienten, sie bringt Menschen beider Völker zusammen. Ein Hoffnungsschimmer im komplizierten Nahost-Konflikt.

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Spenden erhalte die Hilfsorganisation „The Road to Recovery“ nun vor allem von Privatleuten aus den USA und Europa. Oder aus Mainz. Noch vor dem 7. Oktober haben die Ehrenamtlichen drei Kinder mit chronischen Nierenkrankheiten aus dem Gazastreifen nach Ägypten gebracht. Damit sie dort weiter versorgt werden können, spendete der Mainzer Verein „Armut und Gesundheit“ von Gerhard Trabert, Sozialmediziner und Kandidat der Linken bei der Europawahl, 5000 Euro. Jetzt fehlten noch die richtigen Medikamente, es sei ein bürokratisches Problem, erzählt Noy. Eine mögliche Idee sei, die Kinder zur Behandlung nach Berlin zu bringen. Aber ob das gelinge, sei nicht sicher.

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Ganzer Bezahl-Artikel:
https://www.allgemeine-zeitung.de/politik/politik-weltweit/wie-israelis-palaestinensern-helfen-trotz-krieg-3588071

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