Wir, der Verein Armut und Gesundheit Deutschland e. V., haben es uns zum Ziel gesetzt, mit einem Kunstwerk im öffentlichen Raum der Stadt Mainz an die Verfolgung einer in der bundesweiten Gedenkarbeit bislang kaum repräsentierten Opfergruppe zu erinnern: den wohnungslosen Menschen, die von der NS-Diktatur als sogenannte „Asoziale“ diffamiert, verfolgt, vertrieben, interniert oder ermordet wurden. Erst 2020 wurde diese Opfergruppe offiziell durch den Deutschen Bundestag anerkannt.
Die Angehörigen dieser Opfergruppe und ihre Nachfahren sahen sich einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt: Nach dem erlittenen Leid unter der NS-Herrschaft konnten sie auch in den Jahrzehnten nach deren Ende keine Anerkennung oder Wiedergutmachung erreichen, stattdessen erfuhren sie oftmals weitere Ausgrenzung.
Hierfür loben wir, mit Unterstützung durch die Landeshauptstadt Mainz, einen Ideenwettbewerb aus.
Ziel der Auslobung ist ein Entwurf für einen Gedenkort für die Opfergruppe der Wohnungslosen unter der NS-Diktatur, der eine freistehende Skulptur bzw. Skulpturengruppe sowie Sitzobjekte, Raum für informierende Texte und (optional) eine Bodengestaltung vorsieht. Es soll ein Ort des stillen Gedenkens, aber auch des Austauschs geschaffen werden.
Das hier ausgelobte Kunstwerk ist eine der ersten künstlerischen Setzungen im öffentlichen Raum zu diesem Thema in Deutschland.