Gesundheit von Wohnungslosen: Nicht einfach wegschauen
(Deutsches Ärzteblatt, 06.09.2024)
Vor allem in großen Städten trifft man häufig auf wohnungslose Menschen, teils liegen sie reglos auf der Straße. Ärztinnen und Ärzte, aber auch Laien, sollten nicht einfach daran vorbeigehen, sondern sich vergewissern, ob ein Notfall vorliegt, empfehlen Expertinnen und
Experten.
[…] „Es ist wichtig, nicht an den Menschen vorbeizugehen, sondern zu überprüfen, wie es der Person geht“, sagt die Sozialarbeiterin Nele Wilk von der Clearingstelle Krankenversicherung Rheinland-Pfalz dem Deutschen Ärzteblatt. Sie empfiehlt, sich langsam zu nähern und zu fragen: „Darf ich Sie gerade stören?“ […]
[…] Bei der Entscheidung ob bei einer vermeintlich schlafenden Person der Notruf gewählt werden sollte, dürfe man auf sein Bauchgefühl hören, sagt Marius Schäfer, Sozialarbeiter beim Verein Armut und Gesundheit in Mainz. […]
[…] Auch wenn die wohnungslose Person nicht krankenversichert sei, ist der Rettungsdienst verpflichtet, die Person in einer Notsituation zu versorgen oder in ein Krankenhaus zu bringen, erklärt Wilk. […]
[…] Prinzipiell haben die Betroffenen Erkrankungen, darunter auch chronische, wie sie auch in der Allgemeinbevölkerung vorkommen, berichtet Dr. med. Sebastian Schink von der Medizinischen Ambulanz ohne Grenzen in Mainz. „Hitze und Kälte können auf der Straße tödlich sein“, hebt er hervor. […]
„Die meisten werden überrascht sein, wie viele freundliche Gespräche sich ergeben, wenn man Kontakt mit Menschen auf der Straße aufnimmt und ihnen Hilfe anbietet.“
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https://www.aerzteblatt.de/archiv/240999/Gesundheit-von-Wohnungslosen-Nicht-einfach-wegschauen
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Öffentliche Toiletten oft zu? Stadt weist Kritik zurück
(Allgemeine Zeitung Mainz, 09.09.2024)
Nach Kritik des Vereins „Armut und Gesundheit in Deutschland“ stellt die Stadt Mainz ihre Kontroll- und Reparaturfrequenz dar. Und erklärt, was aus dem Toilettenkonzept 2025 wird.
[…] „Es war keine öffentliche Toilette geschlossen“, sagt Ralf Peterhanwahr von der Stadtpressestelle auf AZ-Anfrage. Der Verein [a+G] habe in den vergangenen Tagen aber neunzehn der öffentlichen Toiletten aufgesucht, so Trabert weiter. „Davon waren vier Herren-Toiletten und drei Damen-Toiletten tagsüber geschlossen oder defekt. Des Weiteren waren sechs barrierefreie Toiletten geschlossen“, sagt er. […]
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Appell für soziales Engagement
(Frankfurter Neue Presse, 15.09.2024)
Was veranlasst uns zu sozialem Engagement? Für wen ist das wichtig? Warum geht es nicht ohne? Über solche Fragen referierte jetzt der Sozialpädagoge und Sozialmediziner Prof. Gerhard Trabert an der Sankt-Lioba-Schule. Als Antwort gab er vielerlei Einblicke in seine persönlichen Erfahrungen, beispielsweise mit dem von ihm gegründeten Mainzer Modell »Ambulanz ohne Grenzen«, als europäischer Experte für Armut und Gesundheit in der Nationalen Armutskonferenz oder als ehrenamtlicher Arzt bei der Rettung Geflüchteter im Mittelmeer.
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https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/bad-nauheim/appell-fuer-soziales-engagement-93306386.html
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Wie Wohnungslose medizinisch versorgt werden: Fachleute diskutieren über Lösungen für Neuwied
(Rhein-Zeitung, 18.09.2024)
Gesundheit ist ein Menschenrecht – für alle Menschen. Doch wer keine Wohnung hat, vielleicht auf der Straße leben muss, ist von einer guten medizinischen Versorgung oft weit entfernt. Ein Problem, dass es auch in Neuwied gibt, und für das nun Lösungen gesucht wurden.
[…]
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Auf der Straße kämpft man ums Überleben!
(Caritas Limburg, 19.09.2024)
Am 11. September wird bundesweit der „Tag der Wohnungslosen“ begangen – ein Anlass, der auch in Limburg große Resonanz fand. Der Fachdienst für Wohnungslosenhilfe des Caritasverbands hatte dazu eingeladen, über Wohnungs- und Obdachlosigkeit aufzuklären und das Bewusstsein für dieses drängende soziale Problem zu schärfen. […]
Bei seinem Impulsvortrag stellte Sozialarbeiter Marius Schäfer die Frage: „Woran erkennt man einen Wohnungslosen?“ Entgegen gängigen Vorurteilen sehen viele Betroffene „ganz normal“ aus – sie versuchen, möglichst nicht aufzufallen. Der Grund: Nur vier Prozent der Bevölkerung haben direkten Kontakt zu Obdachlosen. Die meisten Menschen formen ihre Vorstellungen aus medialen Darstellungen. Schäfer berichtete, dass es oft schwierig sei, das wahre Ausmaß der Wohnungslosigkeit zu erfassen und valide Zahlen zu ermitteln. Besonders die sogenannte „verdeckte Wohnungslosigkeit“, also wenn Menschen bei Freunden oder in schwierigen Zweckbeziehungen Unterschlupf finden, bleibt oft unsichtbar. Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe waren 2022 über eine halbe Million Menschen in Deutschland wohnungslos – und die Zahlen steigen. […]
Zu den Gästen des Abends zählten der Autor Dominik Bloh und Sozialarbeiterin Nele Wilk, die von ihrer Arbeit beim Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.“ berichtete. […] „Viele unserer Klienten erleben Diskriminierung bei Behörden und erhalten nicht die Unterstützung, die ihnen zusteht“, berichtete sie. Ein weiteres drängendes Problem sei die medizinische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung. Diese seien oft auf ehrenamtliche Ärzte angewiesen. […]
Ganze Pressemitteilung:
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Warum Armut krank macht – Ansätze einer solidarischen Hilfe
(Seemoz, 27.09.2024)
Am 20. September hielt Prof. Dr. Gerhard Trabert einen bemerkenswerten Vortrag zum Thema „Armut“ auf dem gut besuchten Sommerfest der Konstanzer Linken. […] Unser Autor beleuchtet im Folgenden Traberts Anregungen für eine gerechtere Welt.
Wie hängen Armut und Gesundheit zusammen? Steht nicht jeder Person in einem so reichen Land wie Deutschland eine grundsätzliche medizinische Versorgung zur Verfügung? Sind nicht alle Menschen in diesem Land so mit Ressourcen ausgestattet, dass sie sich einen gesunden Lebensstil leisten können? In Zeiten, in denen die Hetze und Häme gegen „die da unten“ immer mehr an Fahrt gewinnt, ist es wichtig, Stimmen wie die von Gerhard Trabert zu hören, der sich in Wort und Tat für von Armut und Ausgrenzung betroffene Menschen einsetzt. […]
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Noch im Tod ausgegrenzt
(Links bewegt, 30.09.2024)
Da auf dem Armenfriedhof der Insel Lesbos, speziell der Hauptstadt Mytilene, für die verstorbenen, ertrunkenen Flüchtlinge, die an den Strand gespült wurden, nicht mehr genügend Platz vorhanden war, wurde dort vor einigen Jahren ein separater Friedhof eingerichtet. Dieser Friedhof der geflüchteten Menschen soll in der Nähe des Ortes Kato Tritos sein. […]
Ganzer Artikel von Gerhard Trabert:
https://www.links-bewegt.de/de/article/921.noch-im-tod-ausgegrenzt.html