Pressespiegel Oktober 2025

„Ich gehe bald in Rente, das ist eine schöne Überraschung!“

(Postcode-Lotterie, 11.10.2025)

[…] Jutta (63) hält ebenfalls ihren Scheck über 10.000 Euro fest und freut sich riesig. „Das ist ja toll! Ich gehe nächsten Monat in Rente und plane eine Norwegen-Reise mit meiner Tochter. Jetzt können wir uns dort vielleicht noch etwas gönnen.“

Doch Jutta denkt auch an andere: „Einen Teil werde ich spenden, an den Verein Armut und Gesundheit hier in Mainz. Die leisten eine tolle Arbeit, die ich gerne unterstütze.“

Der gute Zweck war für sie von Anfang an ein wichtiger Grund, bei der Deutschen Postcode Lotterie mitzumachen: „Mir gefällt, dass man nicht nur die Chance auf einen Gewinn hat, sondern auch soziale Projekte fördert.“

10.000 Euro bedeuten für sie vor allem eines: Erleichterung. „Das ist ein schönes finanzielles Polster, gerade jetzt, wo man in der Rente ja nicht mehr so viel bekommt. Das erleichtert schon manche Überlegung.“ […]

Ganzer Artikel:

https://www.postcode-lotterie.de/ergebnisse/artikel/11-oktober-2025-55126-mainz-rheinland-pfalz

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Bürgergeld unter Generalverdacht! EU-Bürger*innen werden zur Zielscheibe von Populist*innen und Medien

(Initiativausschuss für Migrationspolitik, 13.10.2025)

Seit einigen Wochen dominieren Berichte über angeblich „bandenmäßigen Sozialmissbrauch durch EU-Bürger*innen“ die öffentliche Debatte. Ob Tagesschau, WELT oder Talkshows – immer wieder werden Menschen gezeigt, die in prekären Verhältnissen leben. Doch statt Empathie zu wecken, werden sie als „Betrüger*innen“ und „Sozialschmarotzer“ diffamiert. Diese Berichterstattung folgt einem bekannten Muster: Armut wird skandalisiert, Betroffene werden zu Täter*innen gemacht, und komplexe soziale Zusammenhänge werden auf Schlagzeilen verkürzt. Über 40 Menschenrechtsorganisationen widersprechen dem in einer gemeinsamen Erklärung […]

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Das wird heute wichtig in Rheinland-Pfalz

(SWR Aktuell, 13.10.2025)

Der Verein Armut und Gesundheit (a+G) will heute darüber informieren, wie Vereinsarbeit nach dem „enormen Verlust“ des Vorsitzenden Gerhard Trabert weitergehen wird. Der Mainzer Trabert hatte im vergangenen Jahr mehrere schwere Schlaganfälle erlitten und wird nicht mehr in sein Berufsleben zurückkehren können. a+G setzt sich seit fast 30 Jahren für Menschen in Notlagen ein.

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Gerhard Trabert: So geht es mit seinem Mainzer Verein weiter

(Allgemeine Zeitung, 13.10.2025)

Der Schock und die Anteilnahme waren groß, als bekannt wurde, dass Gerhard Trabert schwer erkrankt ist. Im Januar teilte seine Familie mit, dass der Mainzer Sozialmediziner mehrere Schlaganfälle erlitten hatte. Trotzdem blieb er Spitzenkandidat der rheinland-pfälzischen Linken für die Bundestagswahl – und zog sogar als Abgeordneter in den Bundestag ein, konnte sein Mandat jedoch nie ausüben. Im August erklärte seine Familie, Trabert müsse „weiterhin mit schweren Einschränkungen leben“. Eine Rückkehr in das frühere Leben, geprägt vom Einsatz für andere, sei nicht möglich. Inzwischen hat Trabert sein Mandat niedergelegt, seine Arbeit als Vorsitzender der Vereine „Armut und Gesundheit“ (A+G) sowie „Flüsterpost“ kann Trabert nicht mehr fortführen. Nun aber lädt A+G zum Pressegespräch ein – mit der klaren Botschaft: Trotz der schweren Situation geht der Einsatz für Menschen in Notlagen erfolgreich weiter.

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Neben dem Arztmobil umfasst das Angebot von „Armut und Gesundheit“ mehrere Projekte: die kostenlose fachärztliche Sprechstunde auf der Zitadelle (Ambulanz ohne Grenzen), die soziale Beratung samt Clearingstelle Krankenversicherung sowie den „Street Jumper“ – ein mobiles Freizeit- und Bildungsangebot. Hinzu kommen der Snoezelen-Raum als Entspannungs- und Resilienzförderung in der Goetheschule und die Geschäftsstelle. Geschäftsführer für die Kommunikation, Fundraising und Verwaltung ist Gerhard Traberts Sohn Jari Trabert.

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Bereits 2023 hatte Gerhard Trabert gegenüber dieser Redaktion deutlich gemacht: „Es ist wichtig, ,Armut und Gesundheit’ unabhängig von meiner Person zu machen.“ Diesen Übergang gestalte der Verein bereits. „In einem Familienunternehmen wäre das wahrscheinlich der Generationswechsel. Aber das machen wir nicht. Ich bin kein Arzt“, sagt Jari Trabert damals, der Politikwissenschaft studiert hat. Vielmehr gehe es darum, alle Gesichter des Vereins in der Öffentlichkeit mehr zu zeigen.

Diese Gesichter, Medienvertretern teilweise bereits vertraut, stellen sich bei der Pressekonferenz schließlich auch vor: Neben Wilk, Bill und Jari Trabert sind es Sebastian Maaßen als Leiter der medizinischen Ambulanz ohne Grenzen, Dr. Sebastian Schink als leitender Arzt von der medizinischen Ambulanz sowie Marius Schäfer als Leiter des Genesungszimmers.

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„Gerhard hat immer den Mut gehabt, den Mund aufzumachen“, sagt Wilk und macht deutlich: Jetzt springt sein Team in die Bresche. „Das ist unsere gesellschaftliche Aufgabe.“

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https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/stadt-mainz/gerhard-trabert-so-geht-es-mit-seinem-mainzer-verein-weiter-4895414

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Mainzer Verein setzt Arbeit ohne seinen Gründer Gerhard Trabert fort

(evangelisch.de, 13.10.2025)

Der vom überregional bekannten Sozialmediziner Gerhard Trabert gegründete Mainzer Hilfsverein will seine Arbeit auch nach dem gesundheitsbedingten Ausscheiden von Trabert aufrecht erhalten. Alle Projekte von „Armut und Gesundheit in Deutschland“, darunter die Medizinische Ambulanz für Menschen ohne Krankversicherung, würden fortgesetzt, versicherten Vorstand und Teamleitungen am Montag in Mainz. Auch finanziell sei die Situation des Vereins stabil, berichtete Kassenwartin Nina Behringer: „Wir bemerken bei den Mitgliederzahlen und beim Spendenaufkommen kaum eine Veränderung.“

Ende 2024 hatte Trabert mehrere schwere Schlaganfälle erlitten und ist seither nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten. 

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Traberts Stellvertreter Rahim Schmidt bekräftigte, der Verein wolle „im Geist unseres Gründers vorangehen“. Ein neuer Erster Vorsitzender soll Anfang 2026 auf einer Mitgliederversammlung gewählt werden. Traberts von der Kassenärztlichen Vereinigung ausgestellte Ermächtigung zur Behandlung Wohnungsloser hat in der Zwischenzeit der Mediziner Sebastian Schink übernommen.

Der Verein um den Sozialmediziner Trabert hatte sich durch seine Arbeit bei der medizinischen Versorgung wohnungsloser Menschen bundesweit einen Namen gemacht. Im Laufe der Jahre übernahm „Armut und Gesundheit“ zusätzliche Aufgaben, etwa in der Kindersozialarbeit und bei der Hilfe für Personen ohne Krankenversicherungsschutz, um wieder in das Regelsystem zurückzukehren.

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https://www.evangelisch.de/inhalte/248504/13-10-2025/mainzer-verein-setzt-arbeit-ohne-seinen-gruender-gerhard-trabert-fort

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Mainzer Armenarzt schwer erkrankt: So soll seine Arbeit weitergeführt werden

(Merkurist, 15.10.2025)

Der bekannte Mainzer Arzt Gerhard Trabert kann nach mehreren Schlaganfällen seine Arbeit als „Armenarzt“ nicht mehr fortführen. Doch eine Gruppe von Menschen will Mainzern in Notlagen weiterhin helfen und damit Traberts Arbeit fortsetzen.

Jahrzehntelang hatte Prof. Dr. Gerhard Trabert in Mainz Wohnungslosen und sozial Benachteiligten medizinisch geholfen, war in Krisengebiete gefahren und hatte auf Missstände aufmerksam gemacht.

Die Nachricht über seine schwere Krankheit Ende vergangenen Jahres war für viele daher erschreckend: Nach mehreren Schlaganfällen kann Trabert seine Arbeit für den Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“ (a+G) seitdem nicht mehr fortsetzen (wir berichteten). 1997 hatte er den Verein gegründet, bis jetzt war er erster Vorsitzender. „Eine Rückkehr in das Leben, wie es bisher gewesen ist – und das vom Einsatz für die Menschen geprägt war – ist leider nicht möglich“, hatte seine Familie im August mitgeteilt.

Dennoch will sein Verein weiterhin tätig sein. Am Montag (13. Oktober) verkündete a+G nun: „Auch ohne den ersten Vorsitzenden Prof. Dr. Gerhard Trabert geht der Einsatz für Menschen in Notlagen weiter.“ Alle Projekte könnten lückenlos weiterlaufen und die Angebote für Menschen in schwierigen Lebenslagen seien gesichert, so Dr. Dr. med. Rahim Schmidt, der seit zwölf Jahren zweiter Vorsitzender des Vereins ist. „Wir werden unseren Verein im Geist seines Gründers voranbringen.“ […]

„Unsere Arbeitsbereiche werden von Menschen mit großer Fachkompetenz geleitet, die a+G auch in Fachkreisen vertreten. Bisher lag der öffentliche Fokus stark auf Gerhard Trabert – jetzt möchten wir diesen Fokus erweitern und die vielen Gesichter unseres Vereins stärker zeigen“, so Jari Trabert, der das Team der Geschäftsstelle leitet. Auch er ist seit zehn Jahren bei dem Verein, den sein Vater gründete, angestellt. […]

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https://merkurist.de/mainz/gerhard-trabert-mainzer-armenarzt-schwer-erkrankt-so-soll-seine-arbeit-weitergefuehrt-werden_NwDU

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Arbeitslos und ausgegrenzt: Der Kampf gegen Armut

(Die Zeit (via dpa), 16.10.2025)

Obdachlosigkeit, soziale Ausgrenzung, Arbeitslosigkeit sowie Scham, Einsamkeit, Krankheit: Armut hat viele Gesichter – auch in Rheinland-Pfalz. «Die Armutsgefährdungsquote in Rheinland-Pfalz ist im Vergleich zum Bundesmittel leicht überdurchschnittlich», heißt es in dem im Sommer veröffentlichten Armuts- und Reichtumsbericht der Landesregierung, der die Corona-Jahre umfasst. 

[…]

«Armut ist ein vielschichtiges Problem und muss auf unterschiedlichen Ebenen angegangen werden», sagt Carmen Maurer vom Verein Armut und Gesundheit in Mainz. «Über allem steht immer: Reichtum beachten und begrenzen.» 

Die obersten zehn Prozent besitzen nach Darstellung des – von dem schwer erkrankten Sozialmediziner Gerhard Trabert gegründeten – Mainzer Vereins rund 40 Prozent des Vermögens in Rheinland-Pfalz. Einige Menschen und Familien hätten teils zweistellige Milliardenvermögen. 

Im Armuts- und Reichtumsbericht spiele Reichtum aber «quasi keine Rolle», stellt Maurer fest. «Politische Verantwortung bedeutet, diese Spaltung klar zu benennen und Maßnahmen zu prüfen, die Überreichtum regulieren, das Gemeinwohl stärken und damit Armut automatisch verringern.»

Trotz einer differenzierten Betrachtung erfassten die Durchschnittswerte in dem Bericht nicht die extremsten Lebenslagen, stellt der Verein fest. Menschen ohne festen Wohnsitz und mit eingeschränktem Zugang zur Gesundheitsversorgung sowie Zugewanderte nennt der Verein mit einem Arzt-Mobil für Obdachlose und einer Clearingstelle für Menschen ohne Krankenversicherung als Beispiele. Dies sei für ein realistisches Bild, die notwendige Versorgung und politische Maßnahmen aber wichtig. 

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https://www.zeit.de/news/2025-10/16/arbeitslos-und-ausgegrenzt-der-kampf-gegen-armut

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Nach Erkrankung von Gerhard Trabert: Verein Armut & Gesundheit stellt sich neu auf – Neue Geschäftsführung gesucht

(Mainz&, 16.10.2025)

Es war der große Schock Anfang des Jahres, als bekannt wurde: Der renommierte und beliebte Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert hat mehrere Schlaganfälle erlitten und ist schwer erkrankt. Nun hat der von ihm gegründete Verein Armut & Gesundheit bekannt gegeben, wie man in Zukunft weitermachen will: „Der Einsatz für Menschen in Notlagen geht auch ohne den 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Gerhard Trabert weiter“, betonte der Vorstand des Vereins nun. […]

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Bürgergeld unter Generalverdacht – EU-Bürger*innen als Zielscheibe von Populismus und Medien

(Tacheles Sozialhilfe Newsletter 33/2025, 19.10.2025)

Die derzeitige Hetze gegen armutsbetroffene EU-Bürger*innen ist unerträglich.
Auf Initiative von Armut und Gesundheit in Deutschland e. V.Medinetz MainzMedinetz Koblenz, der Clearingstelle Krankenversicherung Rheinland-Pfalz und des Initiativausschusses für Migrationspolitik haben über 60 Organisationen und Einzelpersonen einen Aufruf veröffentlicht.

Aus dem Aufruf:

Wir fordern Medienhäuser auf, ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht nachzukommen und differenziert zu berichten. Bilder und Sprache prägen gesellschaftliche Haltung. Tragen Sie nicht dazu bei, Armutsbetroffene zu entmenschlichen.
Armut, unsichere Beschäftigung und Ausgrenzung sind keine Vergehen, sondern Folgen politischer Entscheidungen. Demokratie, Sozialstaat und gesellschaftlicher Zusammenhalt müssen geschützt werden – nicht durch Kriminalisierung, sondern durch faktenbasierte und verantwortungsvolle Berichterstattung.

Ganzer Newsletter:

https://www.tacheles-sozialhilfe.de/newsticker/thome-newsletter-33-2025-19-10-2025.html