Pressespiegel November 2025

Genesungszimmer vom Verein Armut und Gesundheit in Mainz

(SWR Aktuell, 05.11..2025)

Der Mainzer Verein Armut und Gesundheit. Der stellt heute sogenannte Genesungszimmer vor. Dort sollen sich wohnsitzlose Menschen erholen können, die gerade aus dem Krankenhaus kommen.

Audio-Beitrag:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/genesungszimmer-vom-verein-armut-und-gesundheit-in-mainz-100.html

———————————

Hilfe nach OP, Unfall oder Krankheit: Genesungszimmer für Menschen ohne Krankenversicherung

(SWR Aktuell, 05.11.2025)

Seit kurzem gibt es in Mainz drei sogenannte Genesungszimmer. Dort können Menschen, die keine Wohnung und Krankenversicherung haben, betreut und in Ruhe gesund werden.

Tobias sitzt auf seinem Bett in einem der drei Genesungszimmer. Er hält sich an seinem Rollator fest, dann steht er auf. Der Rollator ist wichtig für den 56-Jährigen. Denn er hat ein Taubheitsgefühl in den Beinen, erzählt er.

Tobias heißt eigentlich anders, aber seinen richtigen Namen will er lieber nicht in den Medien lesen. Insgesamt gibt es seit kurzem drei Patientenzimmer, die zum Verein „Armut und Gesundheit“ gehören. Im Genesungszimmer werden die Patienten behandelt und unterstützt, bis sie die Einrichtung auf der Mainzer Zitadelle wieder verlassen können.

Tobias Zimmer ist sandfarben gestrichen, an den Wänden hängen Strand-Bilder. „Wir haben uns bei der Einrichtung der Zimmer Mühe gegeben, dass sie nicht aussehen wie in einer Klinik“, erklärt Marius Schäfer. Er kümmert sich beim Verein „Armut und Gesundheit“ um die Genesungszimmer. […]

„Es muss sich strukturell etwas verändern. Es braucht mehr Unterbringungsmöglichkeiten für Menschen, die keine Krankenversicherung haben.“ – Marius Schäfer, Teamleitung Genesungszimmer

In die Genesungszimmer kommen Menschen, die der Verein „Armut und Gesundheit“ schon durch das Arztmobil oder die Ambulanz kennt. „Wahrscheinlich würden die Patienten sterben, wenn wir sie nicht aufnehmen würden“, sagt Marius Schäfer. […]

Das Team gibt zum Beispiel Medikamente oder hilft bei der Versorgung von Wunden. Aber die Mitarbeitenden helfen auch Anträge beim Sozialamt zu stellen, gehen gemeinsam mit den Patienten einkaufen und haben einfach ein offenes Ohr.

Wie lange Tobias in dem Genesungszimmer bleibt, ist noch nicht klar. Für seine Zukunft wünscht sich der 56-Jährige vor allem eins: „Gesundheit. Dass ich nicht in Krankheit leben muss.“

Ganzer Artikel mit Audiobeitrag:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/genesungszimmer-fuer-menschen-ohne-krankenversicherung-in-mainz-100.html

———————————

Mainzer Hilfsverein richtet Genesungszimmer für Obdachlose ein

(evangelisch.de, 05.11.2025)

Wenn Obdachlose in einem Notfall medizinische Versorgung benötigen, werden sie im Krankenhaus auch ohne Versicherungskarte behandelt. Betten für eine ausreichend lange Genesung fehlen in der Regel. In Mainz füllt ein privater Verein die Lücke.

In Mainz können sich wohnungslose Menschen in geschützter Umgebung auch längerfristig von einer schweren Erkrankung erholen. Der Hilfsverein „Armut und Gesundheit“ biete dazu mehrere Genesungszimmer sowie eine Wohnung an, sagte Projektleiter Marius Schäfer am Mittwoch bei der Vorstellung des Angebots. Der Bedarf an einem solchen Angebot sei riesig: „Wir wissen jetzt schon, dass wir viele Menschen ablehnen müssen.“ […]

Ganzer Artikel:

https://www.evangelisch.de/inhalte/249222/05-11-2025/mainzer-hilfsverein-richtet-genesungszimmer-fuer-obdachlose-ein

———————————

Zu krank für die Straße: Verein bietet Obdachlosen Genesungszimmer

(HNA via epd, 06.11.2025)

Nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung ausruhen und langsam wieder zu Kräften kommen – diese Möglichkeit haben Wohnungslose selten. Der Mainzer Verein „Armut und Gesundheit“ bietet mit seinen Genesungszimmern Hilfe für solche Situationen.

Fürs Erste muss sich Tobias (Name geändert) keine existenziellen Sorgen machen: In einem hellen Zimmer mit Bildern an der Wand lernt er einfache Dinge des Alltags wie das Öffnen und Schließen des Fensters neu. Langsam kehre auch der Gefühlssinn in seine taub gewordenen Glieder zurück, berichtet der 56-Jährige, der zuletzt wohnungslos war und deutlich älter aussieht: „Finger um Finger, Zeh um Zeh.“ Nach mehreren Schwächeanfällen war er in eine Klinik eingeliefert worden, doch bleiben konnte er dort nur kurze Zeit. Jetzt ist er in einem der neuen Genesungszimmer des Mainzer Vereins „Armut und Gesundheit“ untergekommen.

[…]

Der Mainzer Verein fordert seit Jahren, dass das Gesundheitssystem solche Patienten auffängt, die bislang in ihrer Ambulanz stranden. „Wir sind nicht die Lösung, um dauerhaft solche Lücken zu füllen“, findet Projektleiter Schäfer.

Ganzer Artikel:

https://www.hna.de/welt/genesungszimmer-zu-krank-fuer-die-strasse-verein-bietet-obdachlosen-zr-94023632.html

———————————

„Besorgniserregende Zunahme der Wohnungslosigkeit“

(Tagesschau, 17.11.2025)

Die Zahl der Wohnungslosen hat einen Rekordstand erreicht: Mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder sind ohne festes Mietverhältnis. Hilfsprojekte sehen mehr Arbeit auf sich zukommen.

„Ein Bauernhof, das wäre was. Selber bewirtschaften, so mit ein paar Hühnern.“ Tobias, 56, der seinen richtigen Namen nicht nennen möchte, kommt ins Träumen und blickt raus auf den wildbewachsenen Hang vor seinem Zimmerfenster. „Aber eine Wohnung? Wozu? Ohne Familie, ohne Kinder, ohne Menschen, die ich einlade? Über eine Wohnung bin ich hinweg.“

Sein Lebensmodell endete abrupt am 2. Januar. „Ich hatte einen Schwächeeinbruch“, erzählt er. „Krankenwagen. Uniklinik. Ich hatte ja noch die offene Wunde an der Hüfte.“ Seit der Entlassung aus dem Krankenhaus lebt er in einem der drei sogenannten Genesungszimmer des Mainzer Vereins „Armut und Gesundheit“.

Hier können Menschen ohne Wohnung und Krankenversicherung betreut und in Ruhe gesund werden, wenn es Fallpauschalen und Krankenhauskosten nicht mehr zulassen. „Die in der Uniklinik gaben mir den Tipp“, sagt Tobias. Der Nachbar in Zimmer eins hatte eine Gallenblase-OP, der in Zimmer drei einen komplizierten Sprunggelenksbruch.

„Wenn es diese Zimmer nicht geben würde“, erklärt Marius Schäfer und macht eine kurze Pause, „dann würden diese Menschen früher sterben.“ Schäfer ist Teamleiter der Mainzer „Genesungszimmer“ und sieht, wie steigende Lebenshaltungskosten einerseits und schwindende Leistungen im Sozial- und Gesundheitssystem andererseits zuerst wohnungslosen Menschen zusetzten: „Armut macht krank. Und Krankheit macht arm.“

[…]

„Alles, was zu einer Verschlechterung der Lebenssituation führt, mündet letztendlich in eine seelische Belastung“, gibt Lammers zu bedenken. So sieht es auch Marius Schäfer vom „Genesungszimmer“ in Mainz: „Wenn Politik und Gesellschaft nicht entschieden gegensteuern, werden noch mehr Menschen ihr Zuhause verlieren.“

Wie lange Tobias noch im „Genesungszimmer“ bleiben wird, weiß er nicht: „Ich brauche erst wieder Stabilität in meinem Körper, ich habe ihn noch nicht im Griff, es fehlt noch der Biss.“ Für das Engagement des Teams, bestehend aus zwei Sozialarbeitern und zwei Pflegekräften, sei er dankbar. Dass das Angebot, in Würde von einer schweren Krankheit zu genesen, nur dank Spenden möglich ist, das Sozialsystem es eigentlich nicht vorsieht, findet er enttäuschend: „Es ist eine Frage, wie man miteinander umgeht.“

Ganzer Artikel:

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/wohnungslose-deutschland-108.html

———————————

Nach Traberts Idee: Gedenkstele für NS-Opfer eingeweiht

(Allgemeine Zeitung, 20.11.2025)

70.000 Menschen hat das NS-Regime als „Asoziale“ oder „Berufsverbrecher“ verfolgt oder ermordet. Jetzt wurde in Mainz ein Mahnmal nach einer Idee von Gerhard Trabert eingeweiht.

Der Platz ist gut gewählt. Gut sichtbar, an der belebten Großen Bleiche, auf dem Petersplatz. Vor der St. Peterskirche, in der einst Pfarrer Franz Adam Landvogt wirkte, dessen soziales Engagement in Mainz während der NS-Diktatur und in den Nachkriegsjahren unvergessen geblieben ist, nicht zuletzt auch dank der Stiftung, die bis heute seinen Namen trägt. […]

Die Mainzer Gedenkstatue ist nun die erste ihrer Art in Deutschland. Initiiert wurde sie vom Verein Armut und Gesundheit in Deutschland und ihrem Gründer Prof. Dr. Gerhard Trabert, der sich seit vielen Jahren für sozial benachteiligte Menschen einsetzt, nunmehr aber schwer erkrankt ist und dem offiziellen Festakt daher nicht bewohnen konnte. Die Skulptur sei daher auch als Würdigung seines Engagements zu sehen, erklärte Haase. Finanziert wurde das Kunstwerk aus Spendengeldern, die der Verein zusammentrug. […]

„Dieses Denkmal erinnert uns nicht nur an die Opfer des Nationalsozialismus, sondern auch daran, dass wir heute mehr denn je Verantwortung für Menschen in Not übernehmen müssen“, erklärte Klaus Richard Kröhl. Im Namen des Vereins Armut und Gesundheit, aber auch als ehemaliger Betroffener, denn Kröhl war selbst zwei Jahre seines Lebens obdachlos. „Eine harte Zeit“, erinnerte er sich. „Man ist für die anderen unsichtbar, wird oft erniedrigt und stigmatisiert.“

Er selbst habe dank der Unterstützung Traberts und seines Vereins aus dieser verzweifelten Lage wieder herausgefunden, müsse heute aber sehen, dass sie heute für wohnungslose Menschen noch härter geworden sei. „Sie werden immer häufiger angegriffen, beschimpft oder bedroht.“ Viele dächten, Obdachlosigkeit sei selbst verschuldet. „Dabei kann jeder in diese Situation geraten. Es will nur niemand wahrhaben.“ […]

Ganzer Artikel mit Bildergalerie:

https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/stadt-mainz/nach-traberts-idee-gedenkstele-fuer-ns-opfer-eingeweiht-5155168

———————————

Kleine Gesten helfen bei Sprechstunden für obdachlose Menschen weiter

(Landesärztekammer Hessen, 21.11.2025)

Obdachlose Menschen und Menschen in prekären Lebenslagen brauchen besseren und niederschwelligen Zugang zu medizinischer Versorgung. Was können Ärztinnen und Ärzte dafür tun?

[…]

Dennoch kann man mit wenig Aufwand viel erreichen. Beispielsweise zu Beginn dem Patienten ermöglichen, seine Tüten mit den Habseligkeiten sicher aufzubewahren oder in das Sprechzimmer mitzubringen. Bieten Sie einen Stuhl an, leichte Berührungen beispielsweise an der Schulter können helfen, Vertrauen aufzubauen. Kurze Gesprächspausen mit nettem Blickkontakt ebenso. Einfühlsame Worte können einen einfachen Einstieg ins Gespräch liefern: „Gut, dass Sie gekommen sind“, „Es ist nicht leicht für Sie, die bestehenden Hürden zu überwinden“, „Sind Sie zum ersten Mal bei uns?“, „Könnten Sie für weitere Behandlungen leicht zu uns finden?“

Es geht erst um nonverbale und verbale Beziehungsarbeit. Präsent sein, die Patienten wahrnehmen und Interesse für sie als Mensch zeigen. „Wie fühlen Sie sich?“, „Wie geht es Ihnen innerlich?“, „Wie kann ich Ihnen helfen?“ Fragen nach der letzten Arbeitsstelle, dem Elternhaus und möglichen noch bestehenden sozialen Kontakten können Sprachbarrieren überwinden, Vertrauen aufbauen und Hintergrundinformationen liefern für weitere Hilfen.

[…]

Ganzer Artikel von unserem 2. Vorsitzenden Dr. Dr. Rahim Schmidt:

https://www.laekh.de/heftarchiv/ausgabe/artikel/2025/dezember-2025/kleine-gesten-helfen-bei-sprechstunden-fuer-obdachlose-menschen-weiter

———————————

Denkmal in Mainz erinnert an Schicksal von Obdachlosen in der NS-Zeit

(SWR Aktuell, 20.11.2025)

Für sie hat es bislang keinen Ort des Erinnerns gegeben: für obdachlose Menschen, die der Willkür des NS-Regimes ausgesetzt waren. In Mainz erinnert nun ein Denkmal an sie.

Es ist bislang einmalig in Deutschland, was auf dem Petersplatz in Mainz zu finden ist: ein Denkmal für obdachlose Menschen, die in der NS-Zeit unter der Willkür der Nazis gelitten haben und gestorben sind. Die Skulptur aus Bronze trägt den Titel „diffamiert“ und soll an das Schicksal zahlloser Menschen erinnern, die damals von den Nazis als “ Asoziale und Berufsverbrecher “ bezeichnet wurden. Initiiert wurde das Denkmal vom Mainzer Verein „Armut und Gesundheit.“

„Es ist ein ganz wichtiges Zeichen für das, was damals passiert ist, aber was heute leider zunimmt, dass wohnungslose Menschen diffamiert, beschimpft und bespuckt werden.“ – Nele Wilk vom Mainzer Verein Armut und Gesundheit Deutschland

[…]

Ganzer Artikel mit Audiobeitrag:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/denkmal-fuer-obdachlose-menschen-waehrend-der-ns-zeit-100.html

———————————

Weihnachts-Wichtel-Warentauschtag in Mainz

(Allgemeine Zeitung, 23.11.2025)

Krimskrams und Nützliches, Deko und Spiele: Beim Weihnachts-Wichtel-Warentauschtag in Mainz-Mombach war Stöbern angesagt. Was das Besondere an der Aktion ist.

[…] Der „Weihnachts-Wichtel-Warentauschtag“ auf dem KAW-Gelände in der Zwerchallee bot auch in diesem Jahr eine gute Gelegenheit, zum einen seinen Krimskrams loszuwerden. Andersherum nutzten viele Bürger die Gelegenheit und ergatterten Nützliches, darunter auch schöne Christbaumkugeln und vorweihnachtliche Accessoires. Nutznießer der Aktion war der Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“. Nicht zu vergessen: Das Thema Nachhaltigkeit spielt beim „Weihnachts-Wichtel-Warentauschtag“ ebenfalls eine nicht unwichtige Rolle. […]

Ganzer Artikel:

https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/stadt-mainz/weihnachts-wichtel-warentauschtag-in-mainz-5088019

———————————

Gedenken an wohnungslose Menschen: Plastik des Aschaffenburger Künstlers in Mainz

(Main-Echo, 23.11.2025)

Auf dem Pe­ters­platz in Mainz er­in­nert nun ei­ne Plas­tik des Aschaf­fen­bur­ger Künst­lers Kon­rad Franz an woh­nungs­lo­se Men­schen und de­ren Schick­sa­le. Das Kunst­werk »dif­fa­miert« zeigt ei­ne Grup­pe von drei Per­so­nen, die le­bens­groß auf dem Bo­den sit­zen. […]

Ganzer Bezahl-Artikel:

https://www.main-echo.de/region/stadt-kreis-aschaffenburg/gedenken-an-wohnungslose-menschen-art-8624652

———————————

Wärme-Garantie: Angebote für obdachlose Menschen während der Wintermonate

(Pressemitteilung der Stadt Mainz, 25.11.2025)

„Das Hilfesystem für obdachlose Menschen im Stadtgebiet Mainz ist darauf ausgerichtet, dass Stadtverwaltung und Institutionen der Obdachlosenhilfe ihre Angebote gemeinsam koordinieren und bereitstellen“ sagt Sozialdezernentin Jana Schmöller.

Zu den zentralen Akteuren der Wohnungslosenhilfe zählen der Caritasverband, Mission Leben, die Pfarrer-Landvogt-Hilfe sowie der Verein Armut und Gesundheit. Ergänzt werden diese Angebote durch ehrenamtliche Initiativen, verschiedene Kirchengemeinden sowie den Kältebus des Vereins zur Förderung sozial und gesundheitlich benachteiligter Menschen. Die genannten Organisationen, Vereine und Ehrenamtlichen übernehmen als Träger der Wohnungslosenhilfe eine zentrale Funktion: Sie stellen eine Vielzahl an Unterstützungsangeboten bereit, darunter ambulante und stationäre Resozialisierungshilfe, Beratung und Verpflegung.

[…]

Ganze Pressemitteilung mit Adressen der Anlaufstellen:

https://www.mainz.de/verwaltung-und-politik/verwaltungsorganisation/pressemeldung.php?showpm=true&pmurl=https://www.mainz.de/newsdesk/publications/Mainz/181010100000993314.php